Vielleicht ist der ein oder andere unter euch in den letzten Monaten beim Stöbern nach (gegradeten) Einzelkarten auf den Namen Qolect gestoßen und hat sich gefragt, worum es sich denn bei dieser Plattform handelt. Falls ja, erging es euch genauso wie uns. Auch wir stolperten über den neuen Auktionsmarktplatz und haben uns kurzerhand genauer mit der Seite auseinandergesetzt und mit Gründer Nico geredet. Wie Qolect versuchen möchte, den Handel mit Sammelkarten neu zu erfinden, welche Vorteile ihr als Käufer und Verkäufer auf dem Marktplatz habt und wie Qolect überhaupt funktioniert - wir erklären es euch!
Eine echte Alternative?
Inzwischen kennt ihr uns - bekommt die Welt der Sammelkarten potenten Zuwachs, erfahrt ihr im AOG-Blog alles Wissenswerte, so auch über den neuen Handelsplatz Qolect. Im Grunde könnt ihr euch Qolect wie eine Mischung aus einem klassischen Auktionshaus und unserer Digital Collection vorstellen. Ihr könnt bei Qolect eure Karten versteigern, auf dem Marktplatz anbieten oder in eurer persönlichen Sammlung ausstellen.
Dabei setzt Qolect darauf, mit hohen Ansprüchen an Sicherheit und Quality of Life die bereits existierende Sammelkarten-Community an einem Ort zusammenzuführen. Besonders spannend ist Qolect für Fans von Sportkarten aller Art, denn anders als bestehende Anbieter widmet sich der neue Handelsplatz auch diesem Segment. Alle weiteren TCGs und OCGs werden selbstverständlich ebenso unterstützt. Ihr könnt also alles, was ihr zeigen oder verkaufen wollt, bei Qolect hochladen.
Verkaufen und Kaufen auf Qolect - 0% Verkäufergebühren
Doch wie läuft ein Deal über Qolect ab? Wir haben es ausprobiert und eine Karte inseriert. Anmelden, E-Mail bestätigen, persönliche Daten angeben. So weit, so gut bzw. gewohnt. Ab jetzt wird es schon interessant: Wir können ein Profilbild festlegen, eine Bio erstellen und ein Instagram-Profil verlinken. Hier merkt man schnell, dass es um weit mehr geht als das Handeln unter Sammlern - Ziel ist es, sich kennenzulernen und eine europaweite Community entstehen zu lassen.
Ist das geschafft, geht es direkt in die eigene “Qolection”. Von hier aus können wir alles managen. Das Erstellen eines Angebotes ist dabei wirklich super einfach und intuitiv. Ihr gebt die Daten der Karte, die ihr verkaufen wollt, ein und wählt optional noch das Grading-Unternehmen sowie das dazugehörige Grade aus. Anschließend werdet ihr aufgefordert, mindestens ein Foto der Vorder- sowie der Rückseite eurer Karte hochzuladen. Die Bilder könnt ihr dann direkt über die Webseite zuschneiden und ausrichten, um diese mit bestem Gewissen den Qolectprüfern vorzulegen. Ja, richtig gelesen. Jedes Inserat, das auf Qolect veröffentlicht werden möchte, wird individuell auf die Richtigkeit der angegebenen Daten, sowie die Bildqualität der Fotos überprüft. Nachdem alle Bilder und Informationen freigegeben wurden, ist euer Inserat öffentlich und läuft immer, solltet ihr euch für eine Versteigerung entschieden haben, am Sonntag um 19 Uhr aus. Wird auf eine Karte übrigens vor Ablauf der Zeit geboten, verlängern sich die Auktionen potentiell um weitere 30 Minuten. Es gibt dementsprechend kein Warten auf die letzten Sekunden, um sein Gebot abzugeben.
Solltet ihr euch für ein Inserat auf dem klassischen Marktplatz entschieden haben, heißt es jetzt nur noch zurücklehnen und auf Angebote oder eine Verkaufsbenachrichtigung warten. Bing! - Ihr habt die Nachricht bekommen: eure Karte wurde für Betrag X verkauft. Super, jetzt noch die Marktplatzgebühren und den Käufer-/Verkäuferschutz abziehen, dann bleibt immer noch genug für das Sparschwein übrig. Nix da! Bei Qolect bekommst du immer das ausbezahlt, für was deine Karte verkauft wurde. Keine Gebühren für Verkäufer - ob privat oder gewerblich, ganz egal. Denn die Gebühr in Höhe von 10% des Kaufpreises zahlt der Käufer in Form eines “Buyers Premiums”. Das Buyers Premium ist vor allem in amerikanischen Auktionshäusern schon lange üblich bzw. anerkannt. Bleibt nur noch der Gang zur Post und nach der Zustellung erhaltet ihr dann den erzielten Betrag ausgezahlt.
Das einzige “Manko” momentan ist leider, dass der Handel bzw. die Auszahlung nur über das irisch-US-amerikanische Technologiedienstleistungsunternehmen Stripe möglich ist. Dies hat bis dato vorwiegend technische Hintergründe, da PayPal als deutlich gängigere Methode zur Zahlungsabwicklung das Geld des Käufers nicht zurückhält, bis der Artikel zugestellt ist, was jedoch eines der Kernversprechen des Qolect Security-Modells darstellt.
Allerdings besteht kein Grund zur Panik, wenn ihr keinen Stripe-Account besitzen solltet. Denn obwohl sich PayPal und Co. nicht ganz so einfach in ein Marketplace-Modell einbinden lassen, sind weitere Dienste bzw. Alternativlösungen bereits in Planung. Für den Moment ist Stripe jedoch die einzige Option, über Qolect zu handeln.
Karten suchen & finden - Das Interface
Drehen wir den Spieß einmal um und schauen uns Qolect nun aus der Perspektive eines Käufers an. Wie ist die Seite aufgebaut bzw. wie finde ich genau die Karte, die ich suche? Wenn ihr die Startseite von Qolect betretet habt, könnt ihr direkt zum Marketplace gehen und anfangen durch die verschiedenen Angebote zu stöbern.
Neben den Filtern könnt ihr auswählen, ob ihr euch im Auktionshaus oder auf dem Marktplatz umsehen wollt. Solltet ihr nach etwas Bestimmten suchen, können euch die Filter oder die direkte Suche weiterhelfen. Bei den Filtern habt ihr die Möglichkeit nach Sportart oder TCG zu sondieren. Darüber hinaus könnt ihr festlegen, aus welchen Jahren, in welcher Preisrange oder Bewertung die Karten sein sollen. Über die Suchleiste könnt ihr auch direkt den Namen einer Karte suchen.
Generell ist die Suchfunktion noch ausbaufähig - Sets oder Kartennummern sind noch nicht implementiert, sodass das Suchen nach einer exakten Karte noch etwas umständlich ist. Auch die Suchleiste selbst gibt dem Nutzer wenig Spielraum. So findet ihr über die Suche nur Karten, deren Titel genau dem Wortlaut entspricht, den ihr eingegeben habt. Diese “Problematik” ist jedoch bekannt und es wird sowohl Filter- als auch Suchfunktion-Updates geben. Zudem darf man nicht vergessen, dass Qolect erst seit Februar 2024 auf dem Markt ist und sollte daher betonen, was bereits in dieser kurzen Zeit erreicht wurde. Insgesamt sind Interface und Design wirklich angenehm und intuitiv bedienbar. Man findet sich schnell zurecht und wird nicht mit Informationen oder Angeboten erschlagen.
Marktplatz trifft auf Community
Qolect soll mehr sein als ein Marktplatz, das wird schnell klar. Es soll ein sicherer Platz sein, an dem Sammler aus aller Welt zusammenkommen, sich austauschen, miteinander handeln und vor allem einfach eine gute Zeit haben können. Gründer Nico über das Ziel seines Projekts: “Wir glauben daran, die guten Dinge im Leben zu feiern und die positive Stimmung der Menschen im Hobby weiter voranzutreiben [...] Qolect bedeutet, einen Raum zu haben, in dem man sich austauschen, Deals miteinander machen und in einer gemeinsamen Leidenschaft schwelgen kann. Der US-Markt bietet dafür viele Möglichkeiten. Europäische Sammler verdienen mehr und bessere Möglichkeiten, ihr Hobby zu genießen [...] Da wir selbst leidenschaftliche Sammler sind verstehen wir die Feinheiten und spezifischen Anforderungen des Kaufs und Verkaufs von Sammelkarten und Sammlerstücken, was es uns ermöglicht, unsere Community besser zu bedienen, als es bestehende, breit angelegte Marktplätze je könnten".
Das Absolut Objektive Fazit
Unser erster Eindruck von Qolect ist durchweg positiv. Gerade aufgrund der hohen Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit für Sammler, Käufer und Verkäufer sehen wir für Qolect enormes Zukunftspotential, einen größeren Teil der europäischen Sammelkartencommunity für sich gewinnen zu können. Selbst reine Sammler, die “nur” einen Platz suchen, um die eigene Sammlung zu organisieren und sich mit anderen Gleichgesinnten zu vernetzen, werden mit ins Boot geholt. Sollte auch weiterhin an den richtigen Stellschrauben gedreht werden, könnte hier etwas wirklich Großes entstehen. Wir sind jedenfalls gespannt auf die Entwicklung von Qolect und behalten die Entwicklung von Europas jüngstem Auction Marketplace ganz genau im Auge.
